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S2030c authored Aug 10, 2024
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Ein Fehlschluss ist ein logischer Fehler in einer Argumentation. Dabei wird eine Schlussfolgerung gezogen, die nicht zwingend aus den vorgegebenen Informationen folgt, auch wenn sie auf den ersten Blick plausibel erscheinen mag.

Ein Fehlschluss ist eine Denkfalle, bei der wir zu einer falschen Schlussfolgerung kommen, obwohl wir eigentlich logisch denken wollten.

**|| Bei diesem Thema handelt es sich um eines DER GROSSEN THEMENBEREICHE, die nicht abschließend bearbeitet und behandelt werden können.**

Fehlschlüsse und Denkfallen sind enorm weit verbreitet, und sie führen eigentlich immer zu erheblichen Folgen, die ungewollt sind, aber sich dann dennoch ereignen. Oft wissen Beteiligte nicht, warum es diese Folgen gibt, denn die Ursache eines Denkfehlers wird häufig gar nicht in Erwägung gezogen. Oft ist es sogar so, dass nicht einmal bekannt ist, dass es so etwas wie Fehlschlüsse, Denkfallen oder Denkfehler überhaupt geben kann. Für eine große Zahl von Menschen ist jedes Denken, und alle Schlussfolgerungen die man ziehen kann, auch gleichzeitig verbunden mit der Annahme, dass diese per-se korrekt sein müssen. Das ist allerdings häufig nicht so, es gibt viele Denkfallen, in die man auch unbeabsichtigt geraten kann, ohne irgendetwas Böses im Sinn zu haben, oder dies willentlich als Fehler zu konstruieren. Ich möchte hier ein wenig darüber berichten und diesen Themenbereich beleuchten.

## Unser Leben besteht aus dem erzeugen von Gedanken, und einem Schlussfolgern

Wenn wir am Leben sind, und das müssen wir sein, wenn wir uns mit etwas Weltlichem befassen, dann besteht unser Leben als Mensch aus dem denken von Gedanken. Unerheblich, was wir für Gedanken haben und erzeugen, oder wo wir das tun, mit welchem Kontext und welcher Absicht, oder auch keiner Absicht; Wir erzeugen Gedanken. Und das tun wir den ganzen Tag. Unser Denken ist etwas, was in uns ist, und wir mit niemand anderem teilen können. Unsere Gedanken sind privat \~ also NUR für uns selbst zugänglich, und es gibt auch keine Technologie mit der man Gedanken direkt oder indirekt lesen könnte. Die einzige Möglichkeit Gedanken an jemand anderen zu übermitteln ist es diese Gedanken und Ideen in Worte zu formulieren, und sie über Sprache dem anderen zu erzählen. Damit schaffen, und erzeugen wir „eine Erzählung“.

Jede Erzählung, und alles was wir sagen und auch schreiben (auch das hier, was gerade gelesen wird) ist eine aneinanderreihung von Vorstellungen, die jede einzelne für sich aus einer Kette von Schlussfolgerungen entsteht.

Eine **Schlussfolgerung ist eine Aussage**, die aus einer oder mehreren anderen Aussagen abgeleitet wird. Sie ist das Ergebnis eines Denkprozesses, bei dem man von bekannten Informationen auf neue Erkenntnisse schließt. Anders ausgedrückt: Eine Schlussfolgerung ist eine Antwort auf eine Frage, die sich aus den gegebenen Informationen ergibt.

Es sind also immer Informationen, aus denen Schlussfolgerungen entstehen. Es sind Informationen, aus denen ein Gedanke entsteht. Und wo ein Gedanke ist, gibt es mehrere davon. Das aneinanderreihen von Gedanken, die sich aus einer Information ergeben, nennt man »das [Schlussfolgern](https://de.wikipedia.org/wiki/Schlussfolgerung)«.

Wie findet so ein Schlussfolgern statt?

**Schlussfolgern findet statt, indem man aus vorhandenen Informationen oder Beobachtungen neue Erkenntnisse ableitet.** Dabei werden logische Zusammenhänge hergestellt und bestehende Wissensbestände erweitert. **Dieser Prozess kann sowohl bewusst als auch unbewusst ablaufen und basiert auf deduktiven oder induktiven Schlussfolgerungen.**

Deduktion und Induktion sind die beiden (hauptsächlich) möglichen Arten, eine Schlussfolgerung durchzuführen. Alles was wir an Gedanken erzeugen ist also (meist) Induktiv, oder deduktiv.

**Induktion** schließt von einzelnen Beobachtungen auf allgemeine Regeln. Man geht vom Besonderen zum Allgemeinen. **Deduktion** hingegen zieht aus allgemeinen Regeln spezifische Schlussfolgerungen. Man geht vom Allgemeinen zum Besonderen.

Über die Möglichkeiten Schlussfolgerungen zu ziehen wurden von Menschen über einen langen Zeitraum hinweg viel nachgedacht, und auch viele Texte wurden darüber geschrieben.

Tatsächlich stammt die Idee der Deduktion und Induktion schon von jenem [Aristoteles](https://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles), er hat sie in seinen [Syllogismen](https://de.wikipedia.org/wiki/Syllogismus) schon 400 vor Christus beschrieben. Er schrieb dazu: „Eine Deduktion (syllogismos) ist also ein Argument, in welchem sich, wenn etwas gesetzt wurde, etwas anderes als das Gesetzte mit Notwendigkeit durch das Gesetzte ergibt.“

Die Logik im Allgemeinen, und auch die Logik des Schlussfolgerns ist ein Teilbereich der [Philosophie](https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie). Dort wurde und wird im Teilbereich der Philosophie die »Lehre über die Vorgehensweise«, die [Methodologie, gelehrt,](https://de.wikipedia.org/wiki/Methodologie) bei der es um den (wissenschaftlichen) [theoretischen](https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie) Begründungsrahmen für methodische Vorgehensweisen geht. Wer sich dafür interessiert, findet in den erwähnten Links zu Wikipedia eine Spur verschiedener Artikel zum Thema, durch die man eine Ahnung davon bekommen kann, wie solche wissenschaftlich orientierten Schlussfolgerungen und Denkweisen funktionieren und aufgebaut sind. Wissenschaft ist eine Methode der Anwendung korrekter Schlussfolgerungen, durch die man ein bestmögliches Wissen über irgendwelche Themenbereiche der Welt bekommen kann. Auch auf Youtube befinden sich gute Vorträge zu den Themenbereichen, oder auch Vorlesungen darüber von renommierten Universitäten.

Doch genug zum Vorwort Ähnlichen Text.

Hier sind zunächst die Folgen, die Fehlschlüsse und fehlerhaftes Denken haben können, und auf irgendeine Art auch immer haben werden, wenn sie sich ereignen.

## Fehlschlüsse und Denkfallen und die Folgen

**Denkfallen, also Fehlschlüsse oder kognitive Verzerrungen, können weitreichende Folgen haben:**

* **Fehlentscheidungen:** Sie führen dazu, dass wir uns für Optionen entscheiden, die nicht unbedingt die besten sind.
* **Konflikte:** Denkfehler können Missverständnisse und Konflikte in Beziehungen und Gruppen hervorrufen.
* **Verzerrte Wahrnehmung:** Unsere Realität wird durch Denkfallen verzerrt, sodass wir Ereignisse und Informationen falsch interpretieren.
* **Beharren auf falschen Überzeugungen:** Es fällt uns schwer, unsere Meinung zu ändern, auch wenn neue Informationen gegen sie sprechen.
* **Verpasste Chancen:** Wir erkennen möglicherweise nicht alle Möglichkeiten, die sich uns bieten.
* **Emotionale Belastungen:** Denkfallen können zu Ängsten, Stress und anderen negativen Emotionen führen.

Die Folgen sind also durchaus gravierend. Ein falsches Interpretieren von Informationen kann erhebliche Auswirkungen haben, weil alle auf diese Fehlinterpretation folgende Gedankengänge den ursprünglichen Fehler mit sich tragen, und sich Fehler somit sowohl addieren, als auch multiplizieren. Es kann dazu führen, dass von einem ursprünglichen Aspekt irgendwann überhaupt nichts mehr in entstehenden Gedankengängen vorhanden ist, und die geschlussfolgerten Gedanken dann nur noch hauptsächlich aus Fehlern bestehen. Dies kann zu erheblich verzerrter Wahrnehmung führen, und auch zu Konflikten, Fehlentscheidungen, verpassten Chancen und erheblichen emotionalen Belastungen. Auch große Kriege entstehen nicht selten aus einfachsten, trivialen Kleinigkeiten, die durch Missverständnisse und Fehlinterpretation unglücklich verlaufende Umstände und Zustände erzeugen, die dann gegebenenfalls sehr ernst genommen werden und in eine falsche ungute Richtung eskalieren.

## Die Lehre der richtigen Schlussfolgerung

**Die Lehre des richtigen Schlussfolgerns** ist ein zentraler Bestandteil der Logik und Philosophie. Sie beschäftigt sich damit, wie wir aus gegebenen Informationen gültige Schlüsse ziehen können. Dabei geht es darum, systematische Fehler in unserer Denkweise zu vermeiden und unsere Argumentation zu schärfen.

### **Wichtige Begriffe zur Grundlage von Schlussfolgerungen**

* **Prämisse:** Eine Aussage, die als Grundlage für eine Schlussfolgerung dient.
* **Konklusion:** Die Aussage, die aus den Prämissen abgeleitet wird.
* **Gültigkeit:** Ein Schluss ist gültig, wenn die Konklusion logisch aus den Prämissen folgt.
* **Wahrheit:** Eine Aussage ist wahr, wenn sie mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei grundlegende **Arten des Schlussfolgerns**:

* **Induktion:**
* **Vom Besonderen zum Allgemeinen:** Aus einzelnen Beobachtungen wird eine allgemeine Regel abgeleitet.
* **Beispiel:** Alle bisher beobachteten Schwäne waren weiß. Also sind alle Schwäne weiß. (Diese Schlussfolgerung kann sich als falsch erweisen, wenn man einen schwarzen Schwan entdeckt.)
* **Deduktion:**
* **Vom Allgemeinen zum Besonderen:** Aus einer allgemeinen Regel werden spezifische Fälle abgeleitet.
* **Beispiel:** Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich.

Beim richtigen Schlussfolgern geht es darum, Informationen zu sammeln, logische Verbindungen herzustellen und dann eine fundierte Aussage zu treffen. Man kann sich an diese vier Vorgehensweisen des richtigen Schlussfolgerns halten, um häufige Fehler nicht zu begehen.

1. **Analyse der Prämissen:** Zunächst müssen die gegebenen Informationen (Prämissen) sorgfältig untersucht und verstanden werden.
2. **Identifizierung der logischen Beziehung:** Es gilt herauszufinden, welche logische Verbindung zwischen den Prämissen besteht.
3. **Anwendung von logischen Regeln:** Mittels logischer Regeln und Prinzipien wird aus den Prämissen eine Schlussfolgerung abgeleitet.
4. **Bewertung der Schlussfolgerung:** Die gezogene Schlussfolgerung muss auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Dabei wird geprüft, ob sie tatsächlich logisch aus den Prämissen folgt.

## Typische Fehler beim Schlussfolgern (Fehlschlüsse)

Es gibt zahlreiche Arten von Fehlschlüssen, die wir in unserer Argumentation (und unserem Denken) begehen können.

Hier einige wichtige davon, die häufig vorkommen. (Eine umfassende Liste befindet sich auf Wikipedia unter der [Liste kognitiver Verzerrungen](https://de.wikipedia.org/wiki/Liste\_kognitiver\_Verzerrungen))

* **Generalisierung:** Aus einem Einzelfall wird eine allgemeine Regel abgeleitet.
* **Zirkelschlüsse:** Die Konklusion wird bereits in den Prämissen vorausgesetzt.
* **Ad-hominem-Angriff:** Statt das Argument zu widerlegen, wird die Person angegriffen.

Gerade diese drei Fehlschlüsse sind gleichzeitig auch diejenigen, die den größten Schaden erzeugen können, der sich später oft nur schwer wieder gut machen kann. Eine Generalisierung ist immer schlecht, wenn sie angewendet wird, weil vor allem Menschen nicht im generellen Leben und existieren, sondern jeder eine individuelle Existenz lebt. Der Zirkelschluss verbietet sich grundsätzlich, weil eine auf diese Art erfolgte Schlussfolgerung gar keinen anderen Ausgang nehmen kann, wenn schon die Voraussetzungen und Vorannahmen ( [Prämissen](https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4misse)) so ausgewählt sind, dass gar andere Schlussfolgerung unmöglich ist. Ein sehr heikler Fehler, der durchaus weiter betrachtet werden sollte. Und der [Ad-hominem-Angriff](https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum\_ad\_hominem), oder [Ad-personam-Angriff](https://de.wiktionary.org/wiki/ad\_personam) richtet sich gar nicht an eine Logik des Schlussfolgerns und der Argumentation, sondern an die Person, die hier etwas aufbringt selbst, und ist damit als Argumentation völlig unbrauchbar, denn sagt nichts über die sache um dies es in Schlussfolgerungen eigentlich gehen muss, sondern auf unberechtigte Art etwas über die Person aus.

## Wozu brauchen wir richtiges Schlussfolgern

**Warum ist das wichtig?**

* **Wissenschaftliche Forschung:** In der Wissenschaft sind korrekte Schlussfolgerungen unerlässlich, um Theorien zu entwickeln und zu überprüfen.
* **Alltägliches Leben:** Im Alltag treffen wir ständig Entscheidungen, die auf unseren Schlussfolgerungen beruhen.
* **Debatten und Diskussionen:** Die Fähigkeit, logisch zu argumentieren, ist in jeder Diskussion von Vorteil.

## Die wichtigkeit richtigen Schlussfolgerns im Alltag

Im Alltag ist das richtige Schlussfolgern von großer Bedeutung. **Es hilft uns, Entscheidungen zu treffen**, indem wir die möglichen Konsequenzen unserer Handlungen abwägen.

**Wir können Probleme besser lösen**, wenn wir logisch denken und Zusammenhänge erkennen. **Missverständnisse lassen sich vermeiden**, da wir die Aussagen anderer besser verstehen können. **Außerdem trägt es zu einer objektiveren Wahrnehmung der Welt bei**, indem wir uns weniger von Emotionen oder Vorurteilen leiten lassen.

**Insgesamt verbessert das richtige Schlussfolgern unsere Lebensqualität**, da wir dadurch selbstsicherer und kompetenter agieren können.

## Fazit

Richtiges Schlussfolgern zu lernen ist immer eine gute Idee, weil es das Leben und die Umstände, sowie unsere Beziehungen besser macht und Konflikte vermeidet. Wer irgendwelche Aspekte aus Politik, Wissenschaft oder Recht, sowie allen Bereichen des Lebens besser einschätzen möchte, oder muss, der kommt nicht darum herum, sich mit richtigem Schlussfolgern zu befassen und sich darin zu verbessern.

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Hierzu gibt es einen Vertiefungs Eintrag unter \<[../themen/korrektheit-und-fehlschluss/](http://../themen/korrektheit-und-fehlschluss/)\>

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